Übersicht
Die Aktien und Anleihen der asiatischen Schwellenländer blicken auf ein verlorenes Jahrzehnt zurück. In den letzten 10 Jahren sind ihre Renditen deutlich hinter denen globaler Indizes zurückgeblieben. Und das trotz der Tatsache, dass diese Volkswirtschaften im Berichtszeitraum rund 70 Prozent des weltweiten BIP-Wachstums ausmachten. Wir gehen davon aus, dass in den nächsten fünf Jahren ein völlig anderes Ergebnis zu erwarten sein wird, wobei die Renditen die dynamische Entwicklung der Region widerspiegeln werden. Das bedeutet, dass asiatische Anlagen derzeit in globalen Portfolios unterrepräsentiert sind.
Dies ist das Fazit unserer Analyse der asiatischen SchwellenländerPictet Asset Management umfasst die folgenden asiatischen Staaten: China, Indien. Korea, Taiwan, Indonesien, Malaysia, Philippinen, Pakistan, Vietnam, Bangladesch und Sri Lanka, einer Region, die sich durch solide Wachstumsaussichten, niedrige Inflationsraten, überzeugende Reformbemühungen und eine immer stärker diversifizierte Wirtschaft auszeichnet.
Wir gehen davon aus, dass Aktien von asiatischen Schwellenländern in den nächsten fünf Jahren die Anlageklasse mit der besten Performance sein wird, wobei die Renditen in US-Dollar gerechnet im Durchschnitt bei rund 11% pro Jahr liegen werden. Dabei sollten sich Vietnam und Indien besonders gut entwickeln.
Bei den festverzinslichen Wertpapieren bieten die chinesischen Staatsanleihen das beste Rendite-Risiko-Profil, wobei Unternehmensanleihen mit Investment-Grade ebenfalls attraktiv erscheinen.
Um diese Chancen optimal zu nutzen, sollten die Anlagen sowohl direkt in asiatischen Unternehmen als auch aktiv erfolgen (keine indirekten Engagements von Unternehmen aus Industrieländern mit Asienbezug). Ein aktiver Ansatz ist unerlässlich, da die unterschiedlichen Renditen an den asiatischen Anlagemärkten Möglichkeiten für Überrenditen bieten. Hinzu kommt, dass sich die Wirtschaft in Bereichen wie E-Commerce, grüne Technologie und Finanzdienstleistungen rasant verändert - also in Sektoren, in denen Asien eine globale Führungsrolle übernehmen könnte.
Währungen bieten zusätzliche Renditechancen. Unsere Modelle zeigen, dass die Währungen der Region zu den am meisten unterbewerteten gegenüber dem US-Dollar gehören, und wir erkennen gute Gründe, dass sich das ändern wird. Die Region weist Leistungsbilanzüberschüsse auf, ihre Geldpolitik ist weit weniger expansiv und mit dem Renminbi verfügt sie über eine Währung, die schon bald die Dominanz des Greenbacks in der globalen Finanzlandschaft herausfordern wird.
Natürlich gibt es Risiken. Die aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens stehen vor grossen Herausforderungen, angefangen beim chinesischen Schuldenberg bis hin zu solchen, die erst in Jahrzehnten gelöst sein werden, darunter das sich verschärfende demografische Umfeld, der Klimawandel und schwache Regierungsführungen. Aber viele dieser Herausforderungen können durch das Zusammenwirken von technologischen Entwicklungen, Innovationen sowie politischen und sozialen Reformen bewältigt werden.