Waldbrände tragen erheblich zur globalen Erwärmung bei: Der Copernicus Atmosphere Monitoring Service der EU berichtet, dass dadurch rund 1,76 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen – mehr als das Doppelte der jährlichen CO2-Emissionen von ganz Deutschland. Sie schädigen auch erheblich die Tier- und Pflanzenwelt, reduzieren die biologische Vielfalt, zerstören ganze Ortschaften und bremsen das Wirtschaftswachstum.
Bäume, die auf Stromleitungen fallen, sind die häufigste Ursache für Waldbrände. Aber bei den vielen tausend Kilometern Oberleitungen, die ein Stromversorger baut oder betreibt und die häufig durch Wälder in unerschlossenen und unbesiedelten Gebieten verlaufen, ist es kaum möglich vorherzusehen, wo der nächste Baum auf eine Leitung fallen wird.
Hier kommt Roelof Pieters ins Spiel. Pieters ist Mitbegründer und CTO von Overstory, einem KI-Unternehmen, das mithilfe von Satellitendaten die gesamte Vegetation auf der Erde analysiert, um Stromausfälle und Waldbrände zu verhindern. „Unsere Aufgabe ist es, einen besseren Überblick über die natürlichen Ressourcen der Erde in Echtzeit zu erhalten, damit jeder auf der Welt, der Zugang zu diesen Informationen hat, bessere Entscheidungen in den Problembereichen treffen kann, mit denen wir heute konfrontiert sind, wie zum Beispiel die Klimakrise und die damit verbundenen Umweltprobleme“, sagt Pieters.
Das ist eine Mammutaufgabe, und Pieters und seine Kollegen in Amsterdam und Boston, wo Overstory Büros hat, nutzen eine Kombination aus maschinellem Lernen und menschlicher Expertise, um ihr Ziel im Namen ihrer Kunden – hauptsächlich Energieversorger – zu erreichen.
Die Infrastruktur grosser Versorgungsunternehmen verläuft durch Städte, Wälder und zahlreiche andere Vegetationsformen. In der Vergangenheit war es nicht möglich, Veränderungen und Risiken über die gesamte Länge dieser Infrastruktur im Auge zu behalten. „Mit unseren Satellitenaufnahmen können wir uns einen sehr detaillierten Überblick über die Situation auf der Erde verschaffen“, so Pieters. „So können wir in grossem Massstab Daten bereitstellen, weil wir das Geschehen auf der Erde vom Weltall aus genau im Blick haben. Wir sind hinsichtlich der Zugänglichkeit nicht beschränkt, anders als mit Drohnen oder Hubschraubern. Wir können für jeden Ort auf der Welt Daten für unsere Analysen sammeln.
Machine learning can only provide 80 per cent of the solution. The remaining 20 per cent is provided by an expert team of arborists and field experts, who study the data and visit the at-risk sites to make a human analysis.
Overstory’s clients are spread across the world. One utility, based in the US, estimates that, as well as decreasing power cuts by 15 per cent, working together with Overstory has reduced the number of trees they have trimmed by 18 per cent, due to the precision of the company’s analysis.
The infrastructure sector is another beneficiary: railway and road builders and operators want to know how vegetation changes are affecting their routes, and where healthy trees in close proximity to infrastructure can be beneficial by preventing landslides and rockfalls.
“Before our work with utilities, we also worked in the Nordics with sustainable logging, understanding the health of the forest better,” says Pieters. “This not only allows your forests to be more healthy and for you to trace your impact, but also to have bigger timber gains for large, mono-yield timber forests.”
Such analysis is also valuable for the insurers and for the fast-growing carbon credits industry. This field, which has been the subject of controversy because of its lack of transparency and question marks about the effectiveness of individual products, has great potential for the kind of hybrid AI-human analysis model pioneered by Overstory.
Pieters explains that corporates are understanding that it is not just a case of planting trees and counting carbon credits. “It can take up to 10 years just for all the inputs that are needed to decide how to start planting the trees, and then it takes (depending on the trees and also the area where you are planting) between 20 and 30 years for the trees to be grown up, and start to really have a good carbon draw down potential,” he says. Trees have other benefits, like contributing to biodiversity, holding water, and protecting against erosion. “But maybe we should just focus more on not cutting down trees, or stopping forest fires, rather than planting new ones.”
Laut einer Analyse des Weltwirtschaftsforums hat sich die Waldbrandsaison seit den 1980er-Jahren weltweit um 27 Prozent verlängert, im Amazonasgebiet, im Mittelmeerraum und in Teilen Nordamerikas ist diese Entwicklung sogar noch gravierender. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen.
-
Laut einer Analyse des Weltwirtschaftsforums hat sich die Waldbrandsaison seit den 1980er-Jahren weltweit um 27 Prozent verlängert, im Amazonasgebiet, im Mittelmeerraum und in Teilen Nordamerikas ist diese Entwicklung sogar noch gravierender. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen.
-
Regierungen sind zunehmend bestrebt, in die Verhütung und Eindämmung von Waldbränden zu investieren. Das ist zum Beispiel eine der Prioritäten der Biden-Regierung in den USA.
-
In der Geschäftswelt sind Energieversorger und Versicherungsgesellschaften besonders stark von den erhöhten Waldbrandrisiken betroffen. Der kalifornische Versorger PG&E meldete 2019 Insolvenz an, weil er durch Brände einen hohen finanziellen Schaden erlitten hatte.